Nun ist sie also dreißig Jahre alt geworden: Die taz. Das Satiremagazin vom linken Rand, dessen Redaktion in der Rudi-Dutschke Straße in der Berliner Mitte in der Nähe zum Checkpoint Charlie residiert, unweit des Axel-Springer-Hochhauses, der Bastion des konservativen Erbfeindes. Entsprechend ihres Lebensalters ist die Postille ruhiger geworden und mit ihr das redaktionelle Personal und vor allem die Leserschaft. Die taz ist ein publizistisches Freilichtmuseum. Hier werden dieselben linken Ideen beklatscht und dieselben Milieus verachtet wie zu Zeiten der Gründung. Man bleibt sich treu: semper idem, immer das Gleiche. An die Provokationen des Blattes hat man sich gewöhnt: Ein gekreuzigter Jürgen Klinsmann zum Karfreitag.
„Lass uns drüber reden“
Vor dreißig Jahren kam die „taz“ auf den Zeitungsmarkt – Mit ihrer linken Kritik und den Satiren ist sie die ewig Gestrige geblieben