Manchmal denkt man: Je umfangreicher ein Buch, desto innovativer die Denkleistung, die den Autor beim Schreiben angetrieben hat. Ein Irrtum. Gerade in schmalen Werken kann zuweilen ein radikaler Perspektivwechsel aufleuchten. Bestes Beispiel dafür sind zwei neue Bücher des Kommunikationswissenschaftlers und „Tagespost“-Autors Alexander Pschera. So entwickelt Pschera in dem eBuch „Dataismus“ nichts Geringeres als eine Theorie der Internetmoral im Big-Data-Zeitalter. Eines Zeitalters, das ausgehend von virtuellen Bürgerbewegungen wie „Anonymous“ zwar schon über eine global-ethische Artikulationsplattform verfügt, deren moralischer Horizont aus Pscheras Sicht aber zu asymmetrisch verläuft. „Was die ...