Es ist noch nicht lange her, da gab der bekannteste deutsche Schriftsteller türkischer Herkunft, Feridun Zaimoglu, auf die Frage, wie er Weihnachten feiere, zu Protokoll: „Ich mag die Sauerländer Fichte im Wohnzimmer.“ Nur eines komme für ihn nicht in Frage: „Christliche Gebete mit anstimmen. Wäre schleimerhaft.“ Dank der aktuellen Ausgabe des Cicero-Magazins und dem darin zu findenden Zaimoglu-Artikel „Mein Paulus, mein Moses“ wissen wir, dass der 1964 geborene Schriftsteller, der anfänglich Medizin und Kunst studierte, offenbar tiefer in die jüdisch-christliche Glaubenstradition eingetaucht ist, als das lapidare, aber immerhin ehrliche Weihnachts-Statement vermuten ließ. Denn Zaimoglu, der 2006 ...
Kommentar: Wider die Erschlaffung
Von Stefan Meetschen