Die globale Finanzkrise und die europäische Schuldenkrise spitzen sich in Europa zu einer eminent und genuin politischen Krise zu. Und zwar zu einer fundamentalen. In der Krise ist der Nationalstaat nach Art des alten Europa und seine seit der Neuzeit bewährte Verfasstheit. Denn diese Verfasstheit bewährt sich einerseits immer weniger bei der Lösung politischer Gegenwartsprobleme, andererseits sind auch zusehends die vorpolitischen Grundlagen des Nationalstaats aufgezehrt, von denen er lebt – vor allem etwa die ethnische, kulturelle und volkswirtschaftliche Homogenität und Geschlossenheit.
Kommentar: Illusion Souveränität
Von Johannes Seibel