Die Zeiten, wo der Suhrkamp-Verlag den nachdenklichen Geistern des Landes mit intellektueller Noblesse fast den Atem raubte, liegen lange zurück. Hier und da mal ein Sloterdijk, ein Nooteboom, ein Handke – schön und gut. Dass das geneigte Publikum den Atem anhält, gelingt dem Traditionsverlag jedoch häufiger durch Ränke und Intrigen, öffentlich ausgetragene Machtkämpfe. Insbesondere der Streit zwischen der Verlagschefin und Mehrheitsgesellschafterin Ulla Unseld-Berkéwicz und dem Minderheitsgesellschafter Hans Barlach sorgt seit Jahren für Spannung. In dieser Woche ist nun eine weitere Eskalationsstufe erreicht worden: Für den Suhrkamp-Verlag wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.
Kommentar: Der ganz tolle Suhrkamp-Verlag
Von Stefan Meetschen