Betrachtet man die Geschichte im Allgemeinen, gibt es immer wieder Tendenzen zu einer einseitigen Zuspitzung der Macht im kirchlichen oder weltlichen Bereich. Im 20. Jahrhundert nahm diese Zuspitzung eine dramatische Form an: Säkulare politische Systeme wollten Staat und Bürger in ihrer Totalität umfassen und beherrschen. Dabei bedienten sie sich einer einseitig auf ihre Machtinteressen ausgerichteten Ideologie, die weder der Wahrheit noch der Vernunft folgt und ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit zeichnet. Ein solches politisches System wird als Totalitarismus bezeichnet. Der Totalitarismus stellt die Ideengeschichte in seinen weltanschaulichen Dienst, er macht sie dadurch zur Ideologie.
Katholische Kirche und Faschismus
Eine Tagung in Rom setzt sich mit einem schwierigen Verhältnis zwischen sakralisierter Politik und politischer Religion auseinander Von Hans Otto Seitschek