Kleine Kostprobe? Gerne: „Katholiken wissen, wie man inmitten einer Gemeinschaft dennoch individuell bleibt“, so Gehrig und erläutert: „Die Fans einer Mannschaft tragen meist dieselben Trikots und Schals, singen gemeinsam dieselben Lieder und springen im selben Rhythmus auf und ab. Ähnlich ist es bei den Gottesdiensten der Katholiken am Sonntag: Ein Klingeln zu Beginn der Messe zeigt an, wann sich alle gemeinsam erheben müssen, ein weiteres Klingeln vor der Wandlung gibt das Signal zum Hinknien und wenn der Priester den Segen gibt, schlagen alle das Kreuzzeichen. Und doch hat keiner das Gefühl, nur ein gesichtsloses Mitglied einer homogenen Masse zu sein. Denn so sehr die Heilige Messe das Gemeinschaftsgefühl stärkt, so ist sie in erster Linie die ganz persönliche Begegnung des Einzelnen mit Gott. Genau wie der Fan im Stadion mitten im Rausch der Masse dieses ganz intime Verhältnis zu seinem Verein verspürt und inbrünstig hinausbrüllt, versinkt im gemeinsamen Gebet auch der einzelne Gläubige ganz in der Gegenwart Gottes und hat die Möglichkeit, in trauter Zweisamkeit dem Herrn sein Herz auszuschütten“.
Den ausführlichen 12-Punkte-Essay lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 28. Juni 2018.
DT (jbj)