Für Ulrich Bobinger, Programmchef von "katholisch1.tv", besteht die größte Herausforderung für den Journalismus heute darin, sich jeden Tag aufs Neue klarzumachen, "dass wir Journalisten Mitarbeiter der Wahrheit sind". Journalisten müssten sagen und schreiben, was ist, und nicht, was sie sich wünschten, so Bobinger im Gespräch mit der "Tagespost". "Das ist eine Herausforderung, die es schon immer gab, aber immer wichtig bleibt."
Die Pressefreiheit sieht Bobinger durch jeden bedroht, "der den Schwätzern folgt, die jeden Tag von 'FakeNews' oder 'Lügenpresse' reden. Durch alle, die in Abrede stellen, dass eine freie und kritische Presse ein notwendiger Bestandteil der Demokratie ist". Zudem seien Machthaber, die Journalisten einsperrten und töteten, eine Bedrohung für die Freiheit der Presse.
Bobinger: Der Glaube ist ein Geschenk
Am Verhältnis zwischen Kirche und Medien hat Bobinger nichts auszusetzen. "Die Kirche sollte wie jede gut organisierte Organisation in ihrer Öffentlichkeitsarbeit transparent sein, aber ich denke, das ist sie – und das schafft Glaubwürdigkeit."
Sich selbst bezeichnet Bobinger als gläubigen Menschen. "Glauben zu können ist etwas, was ich als großes Geschenk betrachte, und ich finde sogar, es schärft auch im Beruf den Blick für das Tagesgeschehen." Der Glaube helfe zudem, sich nicht zu "verzetteln und gelassen zu bleiben".
DT/mlu
Welche Rolle der weltanschauliche Hintergrund laut Ulrich Bobinger im Journalismus spielt, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 21. März 2019.