Der Theologe und Philosoph Johannes Hartl sieht in einem aktuellen Gastbeitrag für die katholische Wochenzeitung „Die Tagespost“ Anzeichen dafür, dass in der Philosophie zurzeit eine „Revolution“ geschehe. Gestützt auf die zeitgenössischen Denker Charles Taylor, Hubert Dreyfus, Paul Boghossian und den Psychologen Jordan Peterson meint Hartl: „Drei Denker, ein populärwissenschaftlicher Vortragsredner. Allesamt haben sie große Diskussionen ausgelöst, sie alle fahren schwere argumentative Geschütze auf gegen einen denkerischen Mainstream der letzten Jahrzehnte. Man darf gespannt sein, wie der Diskurs sich weiter entwickelt. Doch es ist schwer, sich des Eindrucks zu erwehren, hier geschehe eine philosophische Revolution. Es könnte ein Abschied vom Relativismus sein.
Zeichnet sich ein Abschied vom Relativismus ab?
Dabei zeichnet Hartl, der als Gründer des Gebetshauses in Augsburg und Initiator der „Mehr“-Konferenz bekannt wurde, die Grundlinien dieser Denker nach: „Argumentativ noch schärfer verfährt Paul Boghossian in seinem mit „Angst vor der Wahrheit?“ betiteltem Plädoyer gegen Relativismus und Konstruktivismus. Er geht von der Behauptung aus, dass Wissen sozial konstruiert sei und untersucht jede mögliche Interpretationsweise dieser These. Er kommt zu dem Schluss, dass sie entweder banal oder selbstwidersprüchlich ist. Bereits die Aussage, „alles ist subjektiv“ ist notwendigerweise unsinnig, da sie entweder selbst Objektivität beansprucht, oder nur eine Gefühlsäußerung ohne Wahrheitswert darstellt.“
DT/mee
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