Heute arbeitet kaum mehr jemand sein Leben lang in ein und derselben Firma, oft nicht einmal im selben Beruf. Wir leben im Transit. Das Leben als Kette von Durchgangsstationen. Familien setzen sich in wechselnden Konstellationen immer wieder neu zusammen. Dadurch scheint sich der individuelle Spielraum zu vergrößern. Auf Kosten zunehmender Verwirrung. Mit jedem Wechsel der Arbeit, des Wohnorts, der Familienstruktur ändert sich die Persönlichkeit. Es scheint keinen Halt mehr zu geben. Alles zerfließt in Beliebigkeit. Hinzu kommen neue Möglichkeiten, die eigene Identität flexibel zu gestalten. Wer bei Facebook ein Profil anlegt, kann zwischen mehr als 60 verschiedenen Geschlechtern wählen, Agender, Androgyn und Male to Female.
Jeder nach seiner Façon
Die Möglichkeiten, das Leben zu gestalten, sind vielfältiger geworden. Multiple Identitäten, Fragmentarisierungen bestimmen das Leben in der Moderne. Dabei macht sich eine immer größere Verwirrung breit. Von Burkhardt Gorissen