In heimischen Gefilden und in heutiger Zeit ist der Übergang vom Faschingstreiben zur Fastenzeit ein unspektakulärer. Sieht man von der Liturgie des Aschermittwochs und dem Erteilen des Aschenkreuzes ab, erfolgt er mehr oder weniger abrupt. Ganz anders endete der Karneval in vergangenen Zeiten und jenseits der Alpen. Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durfte Klemens August Eickholt, ein junger Westfale, am Abend des Faschingsdienstags in Rom ein seltsames Schauspiel beobachten: „Da setzen die Glocken ein und läuten das ,Ave Maria‘. Ein Augenblick lautloser Stille. Dan erschallt aus tausend Kehlen der Ruf: ,Moccoli! Moccoli!‘ Die Schatten des Abends senken sich nieder, die Dunkelheit beginnt. Sieh, da ...
Jedem das Licht ausblasen, der eine Kerze trägt
„Da setzen die Glocken ein...“ – Traditionelle Bräuche am Ende der Faschingsfeiern in Rom. Von Ulrich Nersinger