Der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg legt mit seinem jüngsten Roman „Kinderhochzeit“ ein knapp 600 Seiten umfassendes opus magnum vor, in dem es nur vordergründig um die Aufarbeitung einer Verstrickung der neutralen Schweiz mit dem Nationalsozialismus geht. Vielmehr noch handelt es sich um einen Roman, der in vielfältigen Grenzbereichen angesiedelt ist, nicht nur geographischen wie dem deutsch-schweizerischen Grenzgebiet, dem zweigeteilten Görlitz und der Stadt Berlin, in der noch immer die frühere Teilung spürbar ist. Wesentlicher sind die Suchbewegungen entlang zutiefst existentieller Fragestellungen nach dem rechten Leben und dem „Einen, das nottut“.
Jede Einzelheit des Lebens ist atemberaubend
Nachforschungen im Grenzgebiet: Dem Schriftsteller Adolf Muschg ist mit „Kinderhochzeit“ ein spannender Roman gelungen