Ein etwa 80-jähriger Mann steigt am Bahnhof Seeshaupt aus dem Zug. Louis Sneh kann sich erinnern „als wäre es gestern“, wie er hier als 17-Jähriger am 30. April 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde. Das sei sein zweiter Geburtstag gewesen, weshalb Louis Sneh seit Anfang der sechziger Jahre aus Santa Monica/Kalifornien jedes Jahr nach Seeshaupt reist, um am Bahnhof seinen zweiten Geburtstag zu feiern. In all den Jahren hat er auf Hunderten von Dias unterschiedliche Perspektiven des Bildes festgehalten, das sich in seine Seele unauslöschlich eingebrannt hat. Dokumentarfilmer Walter Steffen, der zuletzt mit „München in Indien“ (DT vom 03.
Irrfahrt eines Todeszuges durch Oberbayern
Ein erschütterndes Zeugnis aus den letzten Tagen des Naziregimes: der Dokumentarfilm „Endstation Seeshaupt“. Von José García