Von der Klosterkirche Birnau, diesem barocken Juwel hoch über dem Bodensee gelegen, ist es nur einen Steinwurf weit entfernt zu Martin Walsers Haus in Nußdorf. Trotz kalendarischem Frühjahr ist die Landschaft in winterliches Weiß getaucht. Martin Walser hat mich noch einmal zu einem Gespräch in sein Haus eingeladen. Und wieder sitzen wir in seinem Arbeitszimmer mit Blick auf „seinen“ See, der ihn sein Leben lang, seit seiner Geburt in dem kleinen Ort Wasserburg vor 91 Jahren, geprägt hat. Wir wollen über seine letzten Bücher sprechen, und natürlich wird es ein Gespräch über „Gott und die Welt“, wobei Gott den unleugbar größeren Anteil haben wird.
Feuilleton
„In Gott kommt die Sprache zu sich selbst“
Martin Walser über seine Bücher, in denen die Transzendenz buchstabiert wird – Ein Besuch. Von Ilka Scheidgen