„Verheiratetsein: einerseits Nähe, andererseits Schweigen, Verschweigen, Verheimlichung, Geheimhaltung.“ Es ist kein schönes Bild, das der Schriftsteller Martin Walser in seinem neuen Roman „Die Inszenierung“ von der Ehe und der Beziehung zwischen Mann und Frau zeichnet, vielmehr ein beklemmend-komisches, zumal der ganze 174-Seiten-Roman in einem Krankenzimmer spielt und vorwiegend um eine Person kreist: Den egomanisch-erotisch-fixierten Theater-Regisseur Augustus Baum, der eigentlich Tschechows „Möwe“ inszenieren sollte, doch nach einem Schwächeanfall reichlich lang im Krankenhaus liegt.
Feuilleton
„Immunschwäche der Seele“
In seinem neuen Roman „Die Inszenierung“ verwandelt Martin Walser das Krankenzimmer zur Weltbühne. Von Stefan Meetschen