Für Johann Wolfgang von Goethe war Mephistopheles Gottes Widerpart und bekanntlich der schlussendlich vermaledeite Verführer des Doktors Heinrich Faust – also jenes Gelehrten, der das glaubensfeste, hochgotisch himmelsstürmende Mittelalter schnöde hinter sich ließ, um der positivistisch angekränkelte Prototyp eines neuzeitlichen Gelehrten zu werden – „ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“ – oder, wie Goethes Teufel ebenso präzise wie freimütig bekennt, „ich bin der Geist, der stets verneint!
Im Theater des Bösen
Auf unheimliche, merkwürdige Weise hat sich bei dem Anschlag auf die Batman-Filmpremiere in den USA Realität und Fiktion vermischt. Was zur Frage führt: Kann das Böse überhaupt in der Kunst inszeniert werden? Und was passiert dabei? Ein gelernter Regisseur antwortet. Von Ingo Langner