Dieser Befund hat Seltenheitswert. Im deutschen Feuilleton wird ein zeitgenössischer Dichter dezidiert als religiöser Dichter beschrieben und das durchaus ganz ohne Häme, vielmehr mit einem Anflug von Staunen, ja Bewunderung, mit einem Impetus „Seht her, es gibt sie doch, es gibt sie wieder – eine religiöse Dichtung!“ „Man darf ihn einen religiösen Dichter nennen“, schreibt Harald Hartung in seiner Besprechung des neuesten Gedichtbandes „Aufkommender Atem“ in der FAZ, und Michael Braun nannte ihn sogar einen „Nachfahren der Mystik“ (in „Freitag“ vom 7.5.99 und in „Basler Zeitung“ im März 2003). Die Rede ist von Christian Lehnert, 1969 in Dresden geboren und ...
Im Klanggewölbe der Dichtung
Christian Lehnerts geistliche Lyrik in seinem Band „Aufkommender Atem&ldquo.; Von Ilka Scheidgen