Als Hunter S. Thompson 1970 vom Sportmagazin „Scanlan's“ zum berühmten „Kentucky Derby“ geschickt wurde, sollte er eigentlich über das Pferderennen berichten. Doch welches Pferd gewann, erfuhr der Leser nie. Stattdessen erschien unter dem Titel „Das Kentucky Derby ist dekadent und verkommen“ eine zeitkritische Schrift, in der Thompson wortgewaltig die Ausschweifungen und Trunksucht der Derby-Besucher schildert und das Sportereignis so zu einem modernen Hieronymus-Bosch-Gemälde stilisiert. Damit nicht genug, er selbst nimmt als Ich-Erzähler an den Ausschweifungen teil und beschreibt in schonungsloser Ehrlichkeit die eigene Verstrickung mit dem Gegenstand seiner Berichterstattung. „Gonzo ...
Im Journalismus muss es um Werte gehen
Ehrliche und klare Kante ist gefragt – Warum neutrale Berichterstattung in Zeiten von „Fake News“ nicht mehr funktioniert. Von André Stiefenhofer