Man kann sich die Demütigung Indiens durch die britische Kolonisierung nicht groß genug vorstellen. Ähnlich wie andere unterworfene Hochkulturvölker – die Chinesen beispielsweise vornweg – lebten die Inder fortan in einer permanenten Schizophrenie: Dem Selbstbewusstsein einerseits, als Hindus Träger einer unvordenklichen religiösen Überlieferung zu sein, die den Verkehr mit den Göttern selbst regelt und ermöglicht, Hüter einer staatlichen Ordnung zudem, deren erste Träger sich im Dunkel einer langen Reihe von Ahnen verliert. Zugleich aber mit der Realität konfrontiert zu sein, die diesem Selbstverständnis permanent widerspricht und es auf die von der Kolonialmacht gewährten Reservate beschränkt.
„Ich möchte nie länger als vier Monate in Indien sein“
Eine spektakuläre Schau in München über die Zeit der Maharajas zwischen Tradition und Moderne