Es war ein kleines, unscheinbares Bändchen, das im Jahre 1500 dem deutschen Humanisten Conrad Celtis in der Bibliothek des Regensburger Klosters St. Emmeram in die Hände fiel. Es stammte aus dem 10. Jahrhundert, war in flüssigem Latein geschrieben und enthielt neben Heiligengeschichten in Versform zwei Berichte von den Taten König Heinrichs und Kaiser Ottos. Die eigentliche Sensation: Die Schrift war von einer Frau verfasst – Hrotsvit (Roswitha) von Gandersheim (935–973), eine sächsische Adelige, Benediktinerin und zu ihrer Zeit anerkannte Schriftstellerin.
„Hingeordnet auf das Wahre, Gute und Schöne“
Frauen und Bildung im Mittelalter – Eine Tagung katholischer Lehrerinnen in Essen