Wenn heute rund 2 500 Gläubiger über den Insolvenzplan des Suhrkamp Verlags entscheiden, gelten komplizierte Regeln. Die Gläubiger sind in drei Gruppen aufgeteilt, die getrennt abstimmen. Laut Insolvenzordnung ist der Plan angenommen, wenn es in allen drei Gruppen eine Mehrheit dafür gibt. In den beiden ersten Gruppen, dem Pensionssicherungsverein und dem Rest der Gläubiger, gilt die Mehrheit als sicher. Die dritte Gruppe besteht aus den beiden Gesellschaftern, der Familienstiftung von Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz (61 Prozent) und der Medienholding von Hans Barlach (39 Prozent). Weil sich das Gewicht ihrer Stimmen nach den Vermögensanteilen bemisst, kann Barlach den Plan mit seiner 39-Prozent-Stimme nicht verhindern.