Am Montagabend hat sich Giuliano Ferrara aufgeregt. Und wenn dieser massige Mann zornig ist, dann dringen die entsprechenden Erregungswellen via Äther und Plasmabildschirm in viele italienische Haushalte. Jeden Abend spricht der ehemalige kommunistische Aktivist, der als Laizist und nicht-praktizierender Katholik dennoch ein bis in die Wolle gefärbter Ratzinger-Fan ist, in seiner Fünf-Minuten-Sendung „Radio Londra“ einen Kommentar zum Tagesgeschehen, unmittelbar nach den Abendnachrichten von RAI 1, dem ersten Programm des Staatsfernsehens.
Heuchelei der Laizisten
Warum es laizistischen Ideologen nicht passt, dass der homosexuelle Liedermacher Lucio Dalla im Frieden mit seiner Kirche starb. Von Guido Horst