Manchmal ist es mit der Frage nach dem Christentum so wie mit der nach der Kleidung. Sie werden selektiv genutzt. Bei Helmut Kohl wurde beides nie diskutiert. Angela Merkel hingegen begleiten die Fragen nach Konfession und Konfektion ihre Karriere seit Anbeginn. Anfangs wurden ihre Wickelröcke als Ausweis politischer Unfähigkeit ausgemacht. In diesem Sommer wiederum hatte die Bild-Zeitung nichts Besseres zu tun, als über Gleichförmigkeit und Stillosigkeit ihrer Freizeitkluft in den Südtiroler Alpen zu räsonieren. Nun lässt sich gewiss einwenden, dass das Christentum mit Blick auf die Politik gewichtiger und etwas völlig anderes ist als die Nebensächlichkeiten der Mode. Natürlich ist das so. Doch umso erschreckender wie ähnlich mitunter ...
Guter Sündenbock
Die Frage des persönlichen Glaubens sollte unterschieden werden von den Fragen der politischen Leitlinien: Angela Merkel und das Christliche. Von Volker Resing