Seit der Zeit seiner Konversion hatte Newman sich vieler Verdächtigungen seitens seiner früheren Glaubensgenossen aus der anglikanischen Kirche und der traditionell antikatholisch gestimmten britischen Öffentlichkeit zu erwehren. Nach der Apologia pro Vita Sua war ein deutlicher Meinungsumschwung erfolgt. Bitter war es für Newman, dass ihn viele Bischöfe misstrauisch beäugten. Meist wurden die Vorbehalte nicht offen ausgesprochen. Kardinal Manning (1808–1892) hielt Newman für zu liberal und für zu wenig romorientiert (hier: ultramontan). Wegen seines Artikels im Rambler über das Zeugnis der Laien in Glaubensfragen wurden gezielt Zweifel an der Orthodoxie Newmans in Umlauf gebracht. Ein Monsignore Talbot, der in der römischen Kurie ...
„Gründer der Kirche Englands“
Kardinal Newman fasziniert nicht nur durch seine intellektuelle Brillanz, sondern auch durch seine Persönlichkeit Von Bischof Gerhard Ludwig Müller