Unglücklich das Land, das Helden nötig hat.“ Wer kennt sie nicht die melancholische Sentenz in Bertolt Brechts Theaterstück „Das Leben des Galilei“, in der sich dennoch die Sehnsucht nach dem perfekten Staat, der perfekten Gesellschaft widerspiegelt, die der marxistische Dramatiker im echten Leben ausgerechnet in der DDR zu finden meinte. Dem totalitären deutschen Staat, der seine Besten, also die ideologisch Linientreusten, regelmäßig mit Auszeichnungen wie „Held der Arbeit“ oder „Held der Deutschen Demokratischen Republik“ beehrte.
Götter, Helden und Idole
Was ist ein Held? Was unterscheidet ihn von einem Star oder Idol? Diese Fragen stellen sich angesichts des Rummels, der zurzeit um erfolgreiche Popkünstler, Politiker und Sportler gemacht wird – unabhängig vom Wert ihrer Worte und Taten. Von Stefan Meetschen