Es gibt nicht viele lebende Deutsche, denen die „New York Times“ ein ausführliches Porträt gewidmet hat. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis gehört dazu. Ihr bisheriger Lebensweg glänzte kürzlich im Flaggschiff der liberalen Publizistik – ein Leben zwischen sozialem Engagement, katholischer Werteordnung und kulturellem Esprit. Weiblich, bodenständig, unkonventionell.
Gloria verfügt über hervorragende Kontakte in die Kunst- und Kulturwelt
Soviel Souveränität würde man sich auch von Kultureinrichtungen wünschen, etwa dem Museo del Barrio in New York. Das Museum ist in die Schlagzeilen geraten, weil die derzeitige Führung die flotte Fürstin zunächst für ihr langjähriges Engagement im Dienste der Kunst ehren wollte, die Auszeichnung dann aber wieder zurücknahm. Mit einer erstaunlichen Begründung: In einer Stellungnahme wird suggeriert, dass Gloria, die seit Jahrzehnten über hervorragende Kontakte in die Kunst- und Kulturwelt verfügt, sich nicht in Ãœbereinstimmung mit den „Prinzipien von Inklusion, Bürgerrechten und Vielfalt“ befinde.
Die Gesinnungsdiktatur hat den Bogen überspannt
Ein verfrühter, schlechter Karnevalsscherz? Die Fürstin, die in Afrika aufwuchs, nimmt es mit Gelassenheit. Daran, erläutertsie gegenüber der „Tagespost“, könne man erkennen, dass „die Gesinnungsdiktatur den Bogen überspannt hat und die Spießer das Kommando übernommen haben“. Man wolle „auf Teufel komm raus spalten und Unfrieden säen“. Gott sei Dank habe sie von ihren „schwulen Freunden sofort liebenswerte unterstützende E-Mails bekommen“, die ihr Mut zusprächen.
DT
Wie es Fürstin Gloria von Thurn und Taxis in die „New York Times“ schaffte, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 18. Januar 2019.