In der Volksschule, wie die „Grundschule“ damals hieß, hatte sie von der hübschen Frau Angele mit den warmen Augen im Religionsunterricht all die geheimnisvollen Geschichten aus der Bibel gehört: Von der Schöpfungsgeschichte und dem Sündenfall, Noah und seiner Arche, dem Turmbau von Babel, Abraham, Moses und den sagenhaften Wundern rund um den Exodus, den Zehn Geboten, David mit der Steinschleuder und Salomos prächtigem Tempel – und schließlich von Jesus. Jesus auf dem Berg, der gute Hirte, seine Wunder und wie die Geschichte geendet hatte: Vom Kreuz, vom Grab, vom weggerollten Stein und vom Glanz der Auferstehung.
Glaube als Kompetenz
Wer bringt den Kindern den Glauben bei? Die Familie fällt bei der Glaubensvermittlung mittlerweile mehrheitlich aus. Zu verbreitet ist der religiöse Analphabetismus. Auf der Schule im Religionsunterricht sind die Zeiten, als man den Katechismus abfragte, auch schon lange vorbei. Es wurde viel diskutiert, wenig vermittelt. Nun sollen Bildungsstandards und neuer Kompetenzerwerb den Religionsunterricht besser machen Von Monika Metternich