„Die Gnade setzt die Kultur voraus“, zitierte der Grazer Dompfarrer und Bischofsvikar Heinrich Schnuderl ein von Papst Franziskus stammendes, originelles Weiterdenken der thomistischen Einsicht, dass die Gnade die Natur voraussetzt (gratia supponit naturam). Anlässlich ihres 800-jährigen Bestehens wollte die Diözese Graz-Seckau nicht nur auf die kulturprägende Kraft des Glaubens in der Steiermark zurückblicken, sondern in einen lebendigen Dialog mit der Gegenwartskunst treten. Das Ergebnis ist „eine kritische Debatte zu Glaube, Religion und der Institution Kirche“, wie Barbara Steiner, die Leiterin des Kunsthauses im Universalmuseum Joanneum, bei einer Presseführung formulierte.
Feuilleton
„Geschichte prägt mehr als wir glauben“
Graz: Katholische Bildsprache im Dialog mit Gegenwartskunst. Von Stephan Baier