Das Schauspielprogramm der Salzburger Festspiele ist am Montagabend mit einer vom Publikum zwiespältig aufgenommenen Neuinszenierung nach Goethes Trauerspiel „Clavigo“ eröffnet worden. Regisseur Stephan Kimmig präsentierte im Salzburger Landestheater eine zeitgeistige, mit Travestie- und Tanzelementen, Videoprojektionen und Bühnenmusik angereicherte Version des wenig bekannten Stückes. Die tragenden Rollen hatte er geschlechtermäßig vertauscht. Clavigo wurde von Susanne Wolff verkörpert, seine Braut Marie von Marcel Kohler. Der Sinn dieses Gender-Experiments, das immer wieder zu Verwirrung führt, weil man bald nicht mehr weiß, wer Männlein oder Weiblein ist, wird bis zum Ende nicht ganz klar.