Der renommierte Rechtswissenschaftler Professor Horst Dreier warnt vor neuen Tendenzen, Staat und Verfassung eine „heilige Aura“ zu verleihen. Unter Staatsrechtlern werde der moderne Verfassungsstaat immer öfter „zum Mythos hochstilisiert“, kritisierte der Rechtsphilosoph und Hans-Blumenberg-Gastprofessor des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ am Dienstagabend in Münster. Danach könne auch ein säkularer Staat nicht ohne transzendente Elemente begründet werden. „Eine solche Sakralisierung verstellt aber den Blick darauf, dass es sich bei unserem fragilen politischen Gemeinwesen um Menschenwerk handelt, das der beständigen Erneuerung durch seine Bürger bedarf“, so Dreier.
Gefühle sind schlechte Ratgeber
Horst Dreier: „Den Staat nicht zum Mythos hochstilisieren“