Der Kunsthistoriker Horst Bredekamp hält die Distanz zwischen Kunst und Realität für eine der größten Errungenschaften Europas. Die Attentäter von Paris hätten demgegenüber nicht zwischen Bild und Gott, Bild und Körper unterschieden, sagte er im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag). Der Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ nehme den Menschen die Unbefangenheit, alles zu sagen und zu zeigen. „Ein fundamentales Umdenken steht uns bevor: Meinungsfreiheit kann Leben kosten.“ Bredekamp sieht eine Parallele zu den abendländischen Bilderstürmen, etwa während der Reformationszeit oder der französischen Revolution.