Mit einem interreligiösen Gebetsgottesdienst wurde gestern in Washington ein politischer Pendelschwung ohnegleichen begangen. Wie immer seit 1933 fand die Andacht zum Amtsantritt des neuen Präsidenten in der National Cathedral“ in Washington statt. Aber in der Feier für Donald Trump lag insofern eine gewisse Pikanterie, als diese Kathedrale den letzten wuchtigen Pendelschlag in der amerikanischen Politik symbolisiert, und dieser war in die entgegengesetzte, postchristliche Richtung gegangen: Ihr Domkapitel zählte zu den Vorkämpfern für das „Recht“ Homosexueller, einander zu heiraten, einer Wegmarke der liberalen Obama-Ära. Die Kathedrale ist der Sitz sowohl der Leitenden Bischöfin als auch der Washingtoner ...
Festgottesdienst für einen Pendelschlag
In Sachen Lebensschutz war der Republikaner Donald Trump die einzige Hoffnung der Evangelikalen – Setzt er seine Versprechen nicht um, droht nach seiner Zeit im Weißen Haus ein großer Schritt in Richtung der Kultur des Todes. Von Uwe Siemon-Netto