Herr Bolz, es hat sich in den letzten Tagen ein Hype um das Konklave in Rom entwickelt. Über 5 000 Journalisten sind zur Berichterstattung derzeit in Rom akkreditiert. Und die spekulieren kräftig über den künftigen „Super-Papst“ der Kirche. Wie erklären Sie sich dieses gewaltige öffentliche und mediale Interesse? Das mediale Interesse an Papstwahlen war immer schon groß. Doch die bisherigen Dimensionen werden jetzt klar gesprengt. Das liegt daran, dass diejenigen, die sich für das Konklave interessieren, aus unterschiedlichen Bereichen kommen. Es gibt drei unterschiedliche Gruppen. Zum einen die katholischen Gläubigen selbst, die das Konklave mit heiligem Ernst beobachten. Eine andere große Gruppe sind Romantiker, die das ...
„Fantastischer Anachronismus“
Für den Medienexperten Norbert Bolz sprengt die Berichterstattung über das Konklave die „bisherigen Dimensionen“. Von Clemens Mann