Bezogen auf das 16. Jahrhundert, aber gemünzt auf seine eigene Zeit, schrieb der große österreichisch-jüdische Literat Stefan Zweig 1936: „Immer wissen die Zeitgenossen am wenigsten von ihrer Zeit. Die wichtigsten Augenblicke fliehen an ihrer Aufmerksamkeit unbemerkt vorbei, und fast nie finden die wahrhaft entscheidenden Stunden in ihren Chroniken die gebührende Beachtung.“ Und in der Tat: Kaum ein Politiker ahnte, dass der Kommunismus eben seinen Zenit überschritten hatte, als die Panzer des Warschauer Paktes 1956 die Revolution der Freiheit in Ungarn niederwalzten.