Eine Zeitgeist-Ausprägung, die heute auf der Kirche lastet, ist der Geist des Machens. Er manifestiert sich vor allem in der Vorherrschaft der digitalen Medien über das wirkliche Leben. Zu beobachten ist eine Parallelwelt, die ihren eigenen Gesetzen folgt. Mit sozialen Medien lässt sich viel Geld verdienen und den Zeitgeist prägen. Auch die Kirche versucht, mit den immer schneller fortschreitenden Entwicklungen auf diesem Gebiet mitzuhalten. Viele Bistümer haben inzwischen Social-Media-Angestellte, es gibt medienethische Kongresse. Auch Papst Franziskus ist online aktiv: Über den Kurznachrichtendienst Twitter erreicht er mehr als 40 Millionen Follower. Der Erfolg der Mitteilungen, die der Pontifex an seine Anhänger verschickt, bleibt jedoch zweifelhaft, wie Alexander Pschera in der „Tagespost“ ausführt. Dahinter finde sich die Überlegung, „die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen“. Dieser Gemeinplatz hat aber noch nie für fruchtbare Ergebnisse gesorgt. Es sei fraglich, so Pschera, ob soziale Medien geeignete und erfolgsversprechende Mittel für Konversionen und zur Rettung von Seelen seien. Natürlich sei das Wort Mittelpunkt des christlichen Glaubens, doch manchmal könne es auch geboten sein, Distanz zu wahren und zu schweigen.
Wie muss sich die Kirche im digitalen Zeitalter verhalten? Was bedeutet „Metanoia“, das „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ angesichts der medialen Reizüberflutung? „Die Tagespost“ versucht in ihrer aktuellen Ausgabe vom 15. Februar eine Antwort zu geben.
DT