Am 10. Oktober vor vierzig Jahren starb eine der bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Marie Luise Kaschnitz, geborene von Holzing-Berstett, entstammte einer adligen Offiziersfamilie. 1901 in Karlsruhe geboren, wuchs sie in Potsdam und Berlin als jüngste von drei Schwestern auf, die jede auf ihre Weise künstlerisch begabt war, in einer noch aristokratisch geprägten Welt und mit dem einzigen nach ihr geborenen Bruder, der endlich der Erbe der Güter sein würde. Marie Luise Kaschnitz hat zeitlebens unter dem Gefühl von Unerwünschtheit und Ungeliebtheit gelitten, und vielleicht wurde diese frühe Erfahrung für sie zum Motor ihres schriftstellerischen Schaffens.
Einsam, ratlos und doch stark im Glauben
Sie war überzeugt vom Weiterleben nach dem Tod – Morgen vor 40 Jahren starb Marie-Luise Kaschnitz. Von Ilka Scheidgen