Beständigkeit ist eine jener geistlichen Grundhaltungen, die in unserer Zeit unmittelbar vom Aussterben bedroht sind. Ungeachtet flotter Sprüche wie „never change a winning team“ ist es der ständige Wechsel, der das tägliche Leben bestimmt. In der benediktinischen Tradition ist sie jedoch einer der wichtigsten Werte und sogar Teil des Ordensgelübdes. Die Stabilitas loci, das Bleiben in dem Professkloster, zu versprechen bedeutet übersetzt nicht mehr und nicht weniger, als nicht wegzulaufen, wenn es schwierig wird. Dabei kann ein Wechsel doch belebend und das Weggehen aus einer unerträglich gewordenen Situation, wie das Leben des heiligen Benedikt zeigt, durchaus eine Lösung sein.
Einfach nicht mehr weglaufen
Beständigkeit als herausragende monastische Tugend der Benediktiner. Von Barbara Stühlmeyer