Jeder, der nach einer längeren Operation aus der Narkose aufgewacht ist, kennt das Gefühl: unzusammenhängende Bilder und Geräusche blitzen kurz auf, dann wird es wieder schwarz vor Augen, man verliert jegliches Raum-Zeitempfinden – bis das Bewusstsein nach und nach zurückkehrt. Diese Empfindungen stellt Regisseur Julian Schnabel in seinem Spielfilm „Schmetterling und Taucherglocke“ mit filmischen Mitteln nach: unregelmäßige Auf- und Abblenden, Bilder in unterschiedlicher Schärfe, Fischaugenbilder, bei denen Gesichter sehr nah an die Kamera treten. Der Zuschauer begreift, dass er die subjektive Sicht eines Liegenden eingenommen hat. Ein Arzt erklärt dem Liegenden/dem Zuschauer, was geschehen ist: Der Patient hat einen ...
Eine Hymne auf das Leben
Ein wacher Geist in einem gelähmten Körper: Julian Schnabels „Schmetterling und Taucherglocke“ ist ein bewegender Kinofilm