Karl August von Hardenberg (1750–1822), in den Fürstenstand erhobener preußischer Staatskanzler, ist heute weitaus weniger präsent als sein Reformer-Kollege in der unruhigen Zeit der napoleonischen Kriege, der meistens ohne Vornamen genannte Heinrich Friedrich Freiherr von und zum Stein. Beiden gelang – mal mit ungeteilter Unterstützung des Monarchen, mal gegen dessen Widerstand; mal miteinander, mal gegeneinander arbeitend – etwas, was man heute die „Neuerfindung“ des preußischen Staatswesens nennen würde. Ein Aufstieg wie Phönix aus der Asche nach der demütigenden Niederlage, die der korsische Emporkömmling den Preußen (nicht nur diesen) beigebracht hatte.
Ein straff von oben gelenkter Staat
Das unvollendete Leben des großen preußischen Reformers: Karl August von Hardenberg als Staats- und Lebemann. Von Urs Buhlmann