Man nannte ihn damals „Lobo“. Das war die Zeit, in der der gebürtige Tscheche mit amerikanischer Staatsbürgerschaft als bayerischer Beamter im Hochschuldienst oft und heftig mit seinen Studenten diskutierte. Kettenrauchend selbstverständlich. Nikolaus Lobkowicz hatte sieben Jahre als Professor für Philosophie an der University of Notre Dame in Indiana gelehrt, bevor 1967 seine Zeit an der Münchner Universität begann: Als Professor für politische Theorie und Philosophie am Geschwister-Scholl-Institut, als Dekan, von 1971 bis 1976 als Rektor und von 1976 bis 1983 als Präsident der Ludwigs-Maximilians-Universität. Es waren die heißen Jahre der Studentenunruhen.
Ein katholischer Kosmopolit
Der Philosoph, Autor und Hochschulleiter Nikolaus Lobkowicz wird heute 85 Jahre alt. Von Guido Horst