Ein Urmoment von Schöpfung. Aus dem Bühnengrund der Perner-Insel in Hallein, der Auswärtsspielstätte 20 Kilometer vor Salzburg, tritt der Schauspieler Jens Harzer und ruft seine Toten auf: die Großeltern, die Mutter, deren Schwester und drei Brüder. Als alterslose Gestalten treten sie in einen werdenden Lichtkreis, den ein Blätterregen langsam mit Leben füllt. Wie im Epos ist Dichtung in der jüngsten Uraufführung von Peter Handke bei den Salzburger Festspielen zuerst Totenbeschwörung und Ahnengedenken. Denn fünf Stunden lang rieseln die Blätter weiter.
Ein Urmoment von Schöpfung
Peter Handke schenkt den Salzburger Festspielen ein so persönliches wie großes Theaterstück Von Michael Stallknecht