Dieser Augustmorgen 1987 beginnt so grau, feucht und kühl, wie schon die letzten drei, vier Tage zuvor. In manchen Kaffeehäusern blasen kleine Heizlüfter stickige Wärme in die rauchgeschwängerte Luft. An den großen Fenstern zur Straße läuft Kondenswasser die Scheiben herab. Überall auf der südlichen Erdhalbkugel ist jetzt Winter. Auch in Buenos Aires. Doch als wäre das nichts als ein Kinderspiel, bläst der plötzlich aufkommende kräftige Seewind die tief hängenden schweren Wolken davon. Das jetzt jäh sichtbare helle Sphärenblau erinnert den Mann aus Deutschland an den Märzhimmel in seiner holsteinischen Heimat. Die kaum wärmende Sonne taucht die Avenida Corrientes in ein strahlendes Licht.
Ein Mythos lässt sich nicht widerlegen
Pedro Orgambide erinnert sich an den großen argentinischen Tangosänger Carlos Gardel Von Ingo Langner