Herr Professor, die „Piraten“ sind in aller Munde: Ist das so, weil die Medien ihnen über ihre Bedeutung hinaus Platz einräumen, oder berichten sie nur nachträglich über ein neues mächtiges Phänomen? Beides trifft zu. Ohne die große Resonanz der Piraten in den Medien hätten sie weniger Stimmen bekommen. Weil sie viele Stimmen bekommen haben, berichten die Medien intensiv über sie. Auch hier ist die Wirklichkeit, über die die Medien berichten, eine Folge ihrer vorangegangenen Berichterstattung. Gibt es eine politische Neigung der Journalisten der Mainstream-Medien hin zur Piratenpartei? Diese Neigung dürfte insofern bestehen, als sich auch Journalisten intensiv im Internet tummeln und die dortigen Freiheitsrechte schätzen. ...
Ein Massenphänomen ist sie nicht
Der Medienwissenschaftler Hans Mathias Kepplinger sieht bei der „Piratenpartei“ noch keine politische Substanz. Von Jens Hartner