Er hatte ein Gespür für all das, was noch kommen würde: die Verwerfungen und letztlich den Irrlauf einer Moderne, die sich in ihren eigenen Träumen vom neuen Menschen und dem großen Fortschrittsglauben selbst verfangen sollte. In den Heilsversprechen seiner Zeit nimmt er den Keim des Verfalls wahr, aus dem „Die Blumen des Bösen“ (1857) hervorgehen. Nun, anlässlich seines 150. Todestages ist Charles Baudelaires epochemachendes Werk in einer illustren Neuauflage erschienen. Und noch einmal zieht uns das Grauen in den Bann. Der Dämon greift um sich, „hüllt“, wie der Poet in dem Sonett „Die Zerstörung“ schreibt, „sich in die Form einer verführerischen Schönen“, die sich schließlich nur als ...
Ehrgeiziger Zersetzer:
Tabubruch und Skandalosität als Programm: Am 31. August ist der 150. Todestag Charles Baudelaires Von Björn Hayer