Es hat lange gedauert, bis die „Verschwörung der Flakhelfer“ (Günter Maschke), die maßgeblich als Drahtzieher der 68er-Unruhen wirkten, beendet war. Erst im Laufe der 1990er Jahre verschwand der lange Schatten der Frankfurter Schule und ihres Umfeldes mehr und mehr. 1999 konstatierte ein Philosoph, der den letzten lebenden Vertreter dieser intellektuellen Zirkel mittlerweile als bedeutendsten Meisterdenker abgelöst hat, den Tod der Kritischen Theorie. Dieses verwegene Urteil stammt von Peter Sloterdijk. Er hob den damit verbundenen geistesgeschichtlichen Epochenwandel hervor. Langsam konnte man spüren, dass sich nach 1989 herkömmliche diskurshegemonialen Architekturen verschoben haben.
Dompteur im Menschenzoo
Der Zyniker unter den deutschen Meisterdenkern, Peter Sloterdijk, feiert am Montag seinen 70. Geburtstag. Von Felix Dirsch