Die Vereinigten Staaten von Amerika gelten als das Land der Religionsfreiheit schlechthin. Angesichts der zahlreichen Einwanderer, die gerade deshalb ihre Heimat verlassen haben, weil ihre religiöse Überzeugung sich an den Grundsätzen der Mehrheit ihrer Landsleute rieb, gehört das verfassungsmäßige Grundrecht auf freie Religionsausübung zu den wichtigsten Punkten des Selbstverständnisses der Amerikaner. Wenn nötig werden dafür sogar andere Gesetze hintan gestellt, wie beispielsweise im Fall einer Sekte in den USA, deren rund 130 Mitgliedern vom Obersten Gerichtshof zugesichert wurden, dass sie in ihrem Ritual einen berauschenden Tee einsetzen dürfen, der zuvor als Droge eingestuft und dessen Verwendung daraufhin verboten worden war.
Die neue Angst vor Hidschab, Kippa und Weihrauch
Über religiöse Intoleranz in den Vereinigten Staaten eine Untersuchung der amerikanischen Philosophin Martha Nussbaum. Von Barbara Stühlmeyer