Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Würzburg

Die gesellschaftliche Ordnung zu Zeiten Mohammads

Muslime zeichnen meist ein sehr düsteres Bild von der Zeit vor beziehungsweise zu Mohammads Offenbarungen. Der Prophet forderte die herrschenden Machtverhältnisse heraus. Um überleben zu können, musste er Verbündete finden.
Die Ursprünge des Islam
Foto: Razman/Man (BERNAMA) | Die Sonne geht auf über der Stadt Mekka. Nachdem Mohammad ein Mordkomplott gegen seine Person zu Ohren gekommen war, musste er die Stadt 622 nach Christus verlassen.

Wie gestaltete sich die gesellschaftliche Ordnung als Mohammad lebte, insbesondere in Mekka, wo er zunächst aufwuchs und wirkte? Muslime zeichnen meist ein sehr düsteres Bild von der Zeit vor beziehungsweise zu Mohammads Offenbarungen. Sie nennen sie die „jahilia“ (Zeit der Ignoranz), um die religiös-ethischen Errungenschaften durch Mohammad deutlicher abzugrenzen und zu erhöhen.

Mohammad beginnt, polytheistisches Glaubenssystem anzuzweifeln

In seinen Predigten, die zunächst stark auf ethisch-moralische Fragen und das Erwarten des Jüngsten Gerichts ausgerichtet waren, begann Mohammad, das zu diesem Zeitpunkt vorherrschende archaische sowie polytheistische Glaubenssystem und die darauf aufbauende Ordnung anzuzweifeln. Fragen der Moral und der sittlichen Entwicklung der Seele vor einem allmächtigen Schöpfergott standen bei ihm erstmals im Mittelpunkt.

Etablierte Ordnungen reagieren auf diese Art der „Unruhestiftung“ empfindlich. Schließlich fordert sie das bisherige Machtgefüge heraus und mit ihr die herrschenden Machtverhältnisse. Für Mohammad war die Ausgangslage daher schwierig. Wollte er nicht mit dem Tode bestraft werden, weil er sich der kritiklosen Teilnahme an der bisherigen Gesellschaft verschloss, so musste er Verbündete finden.

622 nach Christus bereitet er den heimlichen Auszug aus Mekka vor

622 nach Christus bereitete er den heimlichen Auszug aus Mekka vor, nachdem ihm ein Mordkomplott gegen seine Person zu Ohren gekommen war. Ihm und seinen ersten treuen Anhängern gelang bei Nacht und Nebel die Flucht nach Medina, wo er sich im Vorfeld die Unterstützung mächtiger Stämme zusicherte. In Medina vermochte er seinen Glauben immer weiter zu festigen und auszubreiten.

Welchen Umgang Mohammad mit Frauen pflegte und wie viel gesellschaftspolitische Revolution er wagen konnte, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 28. März 2019. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

DT

Themen & Autoren
Evelyn Bokler Jesus Christus Muslime Propheten Sittlichkeit

Weitere Artikel

Der Untergang des Osmanischen Kalifats am 3. März 1924 hat ein Vakuum hinterlassen, in das jetzt terroristische Kalifatsgründungen strömen.
03.03.2024, 13 Uhr
Bodo Bost

Kirche

Eine Tagung in Stift Heiligenkreuz mit Erzbischof Georg Gänswein und Kardinal Kurt Koch befasste sich mit der Relevanz des Priestertums heute. 
18.04.2024, 13 Uhr
Leander Lott