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Die entsprachlichte Welt

Wir leben in einer versprachlichten Welt, in der Sprache zum Erlebnisfaktor geworden ist – Das Geheimnis der Sprache jedoch beruht auf Schweigen. Aus der Stille kommt das Wort mit Bedeutung und göttlicher Dimension. Ein Plädoyer für eine neue Redlichkeit im Geiste Benedikts XVI. Von Alexander Pschera

Worte benötigen Stille, um zu wirken. Erst im Schweigen entfalten sie sich und beginnen, etwas zu bedeuten. Worte ohne Stille sind Blumen im Schatten. Ihre Schönheit bleibt verschlossen. Ihre Farben sind matt. Ihr Samen wird nicht fruchtbar. Ein Gedicht steht auf einem weißen Blatt Papier: Der leere, unbeschriebene Raum ist nicht sinnlos, sondern er ist Resonanzraum von Sinn. Er nimmt den Klang der Silben auf und trägt ihn weiter. Ein Wort ohne Stille ist wie ein Bild ohne Rahmen. Es ist der Welt schutzlos ausgeliefert. Seine Aura verströmt wirkungslos. Doch nicht nur das künstlerische Wort benötigt Stille, auch das Wort der Praxis: Eine Rede lebt von ihren Pausen. Ein Befehl von seiner Kürze. Eine Liebeserklärung vom Ungesagten.

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