Vater, Mutter und Sohn sitzen am Esstisch. Jeder ist mit dem eigenen Smartphone beschäftigt. Eine Kommunikation untereinander scheint in diesem gut situierten Haushalt am Rande von Sao Paulo, in dem der Spielfilm „Der Sommer mit Mama“ größtenteils angesiedelt ist, kaum stattzufinden. Einzige Ausnahme: Die Haushälterin Val (Regina Casé), die nicht nur den Haushalt im eigentlichen Sinne zusammenhält. Sie arbeitet seit etlichen Jahren in diesem Haus. Eine Rückblende zeigt sie mit dem damals noch kleinen Sohn der Familie am Schwimmbad. Auf die Frage des Kindes, ob sie nicht mitschwimmen möchte, antwortet sie pflichtbewusst, sie besitze keinen Badeanzug. Denn das Schwimmbad ist für sie, wie so vieles andere in diesem Haus, tabu.
Die aufmüpfige Tochter der Hausangestellten
Hervorragende Darsteller, ein überzeugendes ästhetisches Konzept und tiefgreifende Fragen: „Der Sommer mit Mama“. Von José García