Das Stück scheint hoffnungslos veraltet: Der Meister des Spiels – ist es Gott? – verteilt Rollen. Sie sind festgelegt, lassen dem Spieler keinen Ausweg: Reich bleibt reich, Elend bleibt elend. Calderón de la Barca spiegelt in seinem „Großen Welttheater“ die barocke Lust am Allegorischen, das barocke Bewusstsein von der Vergänglichkeit alles Irdischen, die engen Grenzen der Freiheit des Individuums. Und er reflektiert die theologischen Fragen seiner Zeit: die Prädestination, die Frage nach der Gnade Gottes und nach der Freiheit des Menschen, über sein ewiges Schicksal bestimmen zu können. Fragen also, die heute niemanden mehr vom PC, vom IPhone, von Game oder Börsenprogramm weglocken.
Die Welt sinkt zusammen, wenn der Atem Gottes sie nicht hält
In Würzburg bringt das Mainfrankentheater Calderóns „Großes Welttheater“ auf die Freilichtbühne Von Werner Häussner